Hormonell bedingte oder sich hormonell auswirkende Erkrankungen
Sie sind sich unsicher, ob HyNe für Ihre Erkrankung die richtige Anlaufstelle ist? Zu den Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen, bei denen unter Umständen ein oder mehrere Hormone ausgefallen sind oder zu viel Hormone produziert werden, gehören z. B. folgende Krankheitsbilder:
Hypophysenadenom (aktiv / inaktiv)
Hypophysenadenome sind gutartige Tumore im Hypophysenvorderlappen. Bei hormonell-aktiven Adenomen kommt es zu einer Überfunktion der Hypophyse (Überproduktion bestimmter in der Hypophyse gebildeter Hormone). Hormonell-inaktive Adenome werden häufig nicht bemerkt und zufällig bei CT oder Kernspintomographieuntersuchungen des Kopfes entdeckt. Eine Unterfunktion (Hormonmangel) kann bei jedem Hypophysenadenom entstehen, wenn es zu groß wird und die gesunde Hypophyse verdrängt. Zudem kann ein großes Adenom Gesichtsfeldausfälle und Sehstörungen verursachen, wenn es auf den nahe gelegenen Sehnerv drückt.
Prolaktinom
Bei einem Prolaktinom setzt die Hypophyse eine große Menge des Hormons Prolaktin frei, das bei Frauen die Milchbildung während der Stillphase stimuliert. Es kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu verminderter Libido und Kopfschmerzen führen, bei Frauen insbesondere zu Menstruationsstörungen, bei Männern zu Potenzverlust und bei Kindern zu Pubertätsverzögerungen. Weiteres Symptom kann ein unerklärlicher Milchfluss aus der Brustdrüse sein. Neben einem Prolaktinom können auch bestimmte Medikamente, insbesondere Psychopharmaka das Prolaktin im Blut erhöhen. Dies hat dann nichts mit einem Hypophysenadenom (Prolaktinom) zu tun.
Akromegalie
Akromegalie entsteht, wenn die Hypophyse in vermehrtem Ausmaß Wachstumshormon freisetzt – meist aufgrund eines Hypophysenadenoms. Die Erkrankung zeigt sich bei Kindern häufig als Riesenwuchs, bei Erwachsenen durch Vergrößerung von Gliedmaßen, Nase, Augenlidern oder des Kinns. Weitere Beschwerden können Kopfschmerzen, Hitzeempfindlichkeit, Gelenkbeschwerden, herabgesetzte Libido oder Bluthochdruck und Zuckerkrankheit sein. Zwar ist Akromegalie relativ selten, für die Betroffenen aber nicht minder belastend, da sich die Symptome schleichend entwickeln.
Morbus Cushing
Bei dem sehr seltenen Morbus Cushing produzieren die Nebennieren eine zu große Menge des Hormons Cortisol, das unter anderem für die Steuerung des Herz-Kreislauf-Systems und den Stoffwechsel zuständig ist. Verursacht wird Morbus Cushing entweder durch cortisolhaltige Medikamente, Hypophysenadenome oder gut- bzw. bösartige Tumore in der Nebenniere oder außerhalb der Hypophyse. Die Betroffenen – vor allem Frauen – leiden häufig unter sich allmählich steigernden Beschwerden wie Gewichtszunahme mit typischen „Schwangerschaftsstreifen“, Hautveränderungen, Unfruchtbarkeit, erhöhtem Blutdruck, Osteoporose oder Depression.
Morbus Addison
Bei Morbus Addison handelt es sich um eine so genannte „Nebennierenrindeninsuffizienz“ (Unterfunktion), bei der die Nebennierenrinde entweder durch das körpereigene Immunsystem, Tumore oder Infektionen zu mehr als 90 Prozent geschädigt wird. Die Produktion der Hormone Cortisol und Aldosteron ist dadurch vehement eingeschränkt, was zu einer verminderten Energieversorgung des Körpers (z. B. Gewichtsabnahme), Absinken des Blutdrucks, unzureichender Immunabwehr oder übermäßigem Stressempfinden führen kann. Wenn kein Cortisol in der Nebenniere mehr gebildet wird, kann das lebensgefährlich werden.
Hypophyseninsuffizienz
Zu einer Hypophyseninsuffizienz kommt es, wenn die Hypophyse nicht mehr ausreichend Hormone produzieren kann (z. B. aufgrund eines Hypophysenadenoms). Betroffene Personen leiden beispielsweise unter Stoffwechselstörungen (u.a. Antriebslosigkeit, Blutdruckabfall, Gewichtsabnahme, Depressionen), Unfruchtbarkeit oder Wachstumsstörungen (u.a. Kleinwuchs, Abbau von Muskelmasse), M. Addison (siehe oben).
Kraniopharyngeom
Ein Kraniopharyngeom ist ein gutartiger Tumor in der Nähe oder in der Hypophyse, der bereits während der embryonalen Entwicklung entsteht. Über die Ursachen dieser angeborenen Erkrankung und die Behandlung von Folgeerscheinungen nach der Tumorentfernung (z. B. Gewichtszunahme, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen) wird derzeit noch geforscht.
Diabetes Insipidus
Bei dem Diabetes Insipidus handelt es sich um die Unfähigkeit der Nieren, zugeführte Flüssigkeit im Körper zu behalten. Ursächlich dafür ist meist die mangelhafte Bildung und /oder Freisetzung des Hormons Vasopressin (auch ADH genannt) im Hypothalamus (Zwischenhirn) bzw. der Hypophyse. In der Folge kommt es bei erkrankten Personen zur Ausscheidung großer Urinmengen (bis zu 15 Liter täglich), die allmählich zum Austrocknen des Körpers und starkem Durst führt.